Befremdlich
Es bleibt befremdend, mit welcher Selbstverständlichkeit in
Neunkirchen nach einer überschnellen Realisierung einer Straße gerufen wird,
die den verblieben Naturstreifen in der Kulturlandschaft im Nordwesten massiv und
endgültig so verändern wird, dass es einem Auslöschen letzter Naturrefugien und
Naherholungsräume gleich kommt. Ebenso befremdend bleibt ein Staat, der sich
von Kommunen zum Erstellen seiner Unterlagen anfüttern lässt. Würden das alle
so machen, wäre Hauen und Stechen – ist da Neunkirchen etwas besonders in
Bayern? Nur weil diverse Anlieger es geschafft habe, wie selbstverständlich in
die Gemeindekasse greifen zu lassen, um mit mal eben 110.000 Euro zu versuchen
früher Baurecht zu erreichen, gibt es noch keine Garantie, dass man beim neuen
Mittelverteilen ab 2020 früher dran kommt. Und ohne Mittel kein Bau. Aber so
sind sie, die Neunkirchner: Alles haben wollen, koste was es wolle und
obendrein noch keck zu behaupten, dass man das alles nur mache zur Sicherheit
der Kinder. Wirkliche kritische Stellen im Markt will man aber unter modernen Entschleunigungs-Gesichtspunkten nicht angehen – seit
Jahrzehnten nicht, da könnte ja der Freistaat bei nachweislich sinkendem
Verkehr merken, dass gar keine Umfahrung erforderlich ist. Hallo Herr
Innenminister Herrmann, haben Sie noch nicht gemerkt, dass hier weit mehr als 5
Mio Euro gespart werden könnten?
Stimmberechtigte von Neunkirchen, nutzen Sie den
Bürgerentscheid, verhindern Sie, dass der Markt dem Staat noch Geld hinter her
wirft, das eher wirkungslos verpufft. Stimmen Sie am 14.7. mit Ja.
Bernhard Birnfeld, Neunkirchen
Abdruck mit Genehmigung des Verfassers.
Erschienen im Schwabachbogen
Ausgabe 14